Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]

EEA3 - aus dem Forum Frieden am Freitag

08. Sep 2007

Bei der Vorbereitung der EEA3 war entschieden worden, den thematischen Schwerpunkt des Forums Frieden auf Versoehnungsprozesse in Europa zu legen. Besonders eindrucksvoll waren die persoenlichen Zeugnisse von Menschen aus Nordirland und Bosnien-Herzegowina. Es wurde deutlich, dass die Kirchen sowohl Teil des Problems waren als auch Teil der Loesung…

Auf die Frage nach den "Versuchungen" in Aussoehnungsprozessen wurde unter anderem genannt: einseitige Schuldzuweisung an den anderen und Mangel an Selbstkritik, fehlende Bereitschaft sich in das Leid des anderen einzufuehlen und der Wunsch, ihm das anzutun, was man selbst erlitten hat. Betont wurde, dass Versoehnung ein innerer Vorgang ist, der nicht erzwungen oder von aussen auferlegt werden kann. Wichtig sei Versoehnung nicht nur nach heissen Konflikten, sondern als kontinuierliches Bemuehen um versoehnliches Miteinander zwischen Verschiedenen. Dazu gehoere, dass jede Gruppe ihr eigenes oeffentliches Gedenken so gestaltet, dass es die anderen nicht verletzt.

Als hilfreicher Beitrag zur Versoehnung in Rumaenien zwischen der orthodoxen und der mit Rom unierten Kirche wurde das Projekt "Healing of memories" vorgestellt. Dessen Kern ist die sorgfaeltige geschichtliche Forschung aus beiden Perspektiven, die Dokumentation des Konflikts und die entsprechende Bildungsarbeit.

Wegen des Schwerpunktes "Versoehnung" kamen andere draengende Fragen von Frieden und Sicherheit insgesamt zu kurz. Dies zeigte sich auch in den Entwuerfen fuer die Schlussbotschaft. Matthew Ross, neben Joerg Luer Moderator des Forums, nutzte aber die Gelegenheit, bei seinen einfuehrenden Worten einige dieser Fragen dennoch praesent zu machen, vor allem die Sorge ueber die Militarisierung der Politik, das Draengen zu zivilen Mitteln der Konfliktloesung und das Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Kurz konnte auch die Dekade zur Ueberwindung von Gewalt (OeRK) vorgestellt werden. Zwei junge Frauen luden zur grossen Friedenskonvokation 2011 ein und praesentierten ihre Vorstellungen: Frieden der Natur, Frieden den Familien, Frieden den Strassen, Frieden den Staedten ...

Gelegenheit zu Nachfragen und Diskussion bestand leider nicht, auch weil Schwierigkeiten mit Technik und Uebersetzung Zeit gekostet hatten. Doch vor allem die Uebersetzung der persoenlichen Zeugnisse aus Bosnien waren alle Muehe wert.